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Zweite Auflage
München und Leipzig 1913 bei Georg Müller
Hof- Buch- und -Steindruckerei Dietsch & Brückner, Weimar
Die Segelfahrt | 1 |
Die Tänzerin und der Leib | 21 |
Astralia | 31 |
Mariä Empfängnis | 43 |
Die Verwandlung | 51 |
Die Helferin | 71 |
Die falsche Tür | 87 |
Die Ermordung einer Butterblume | 105 |
Der Ritter Blaubart | 131 |
Der Dritte | 155 |
Die Memoiren des Blasierten | 179 |
Das Stiftsfräulein und der Tod | 201 |
Die Digue von Ostende lag in dem blitzendenMittagslicht. Die geschmückten Menschenauf der breiten Meerespromenade lachten undgingen an einander vorüber. Unter dem Widerscheindes unermeßlichen Wassers funkelten dieFenster der Strandhäuser zärtlich auf. Das unablässigeBrausen des Meeres rollte von den Steindämmenzurück, schwoll wieder an, schwollimmer wieder ab.
Der schwere Brasilianer ging mit offenemMunde unter den geschmückten Menschen. Erging dicht am Meeresgitter der Promenade. Erhielt den Kopf gesenkt wie überrieselt vom Badewasser;seine vollen Lippen waren feucht. Dieschwarzen weißdurchzogenen Haarsträhnen fielenüber seine Ohren. Er bog den Kopf mit demKalabreser nach rechts und links, um dem Anpralldes scharfen Windes zu begegnen. Erstreifte ab und zu mit einem freudigen Blick dasgraugrüne Wasser. Sein gelbbraunes schwammigesGesicht zuckte, die Augen, die in grauenHöhlen lagen, schimmerten; er spürte den feinenLuftwirbeln nach, die um seinen bloßen Halsfuhren, das graue Schläfenhaar anhoben undgegen seine Wange mit feinen Stiletten anschwirrten.Er fror leise; blickte an seinem weißenVorhemd entlang, über das weißer Sonnenscheinfloß, und einen Augenblick beunruhigte ihn