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Michael Pullenglobaltraveler5565@yahoo.com

Der Gwissenswurm

Ludwig Anzengruber

Bauernkomödie mit Gesang in drei Akten

Personen:

Grillhofer, ein reicher Bauer

Nikodemi Dusterer, sein Schwager

Wastl, Michl, Rosl und Annemirl, Dienstleute bei Grillhofer

Die Horlacher-Lies

Leonhardt, Fuhrknecht

Poltner, der Bauer an der "Kahlen Lehnten"

Sein Weib

Natzl und Hans, deren Söhne

Knechte und Mägde im Grillhoferschen Hause

Uraufführung am 19. September 1874 im Theater an der Wien

Anzengruber: Der Gwissenswurm, I. Akt, 1. Szene

Erster Akt

Wohlhäbige Bauernstube. Hintergrund links ein Doppelfenster, rechts derHaupteingang. Rechte Seite Fenster, links eine Seitentür. Vorne gegenlinks ein Tisch mit mehreren Stühlen, gegen die Wand ein mit Lederüberzogener Sorgenstuhl, an dessen Rückenlehne ein Bettpolster. Wie derVorhang aufgeht, ist die Bühne leer. Auf dem Tische steht eine dampfendeSchüssel. Vor dem Fenster sieht man Knechte und Mägde mit Rechen undHeugabeln vorbeiziehen.

Erste Szene

Knechte und Mägde.

Chor. Knechte.

Glei is die Sunn am Platz,
Mußt dich halt schlaun,
Sunsten, mein lieber Schatz,
Brennt's dich ganz braun.

Mägde.

Mei Bub, geh, sag ma no,
Was kümmert's dich?
Die Sunn, die brennt dich do
Schwärzer als mich!

Beide (Jodler).

Jujujuheh! (Ausklingend.)

Anzengruber: Der Gwissenswurm, I. Akt, 2. Szene

Zweite Szene

Von links: Rosl (ältere Magd) führt Grillhofer, der sich leicht auf siestützt, herein.

Grillhofer. Au weh! Au weh! Hebt schon wieder so a sakrischer Tag an.

Rosl. No, kimm nur, Bauer. Da steht schon dein Suppen; laß s'nit kaltwerdn.

Grillhofer. Ah was—meintswegn. Mir schlagt eh nix mehr an. (Hat sichmit Beschwer niedergelassen, schneidet bebend sich Brot in die Schüsselund löffelt es mit Gier aus.)

Rosl. Wer weiß, Bauer. Wann dich der liebe Gott wieder gsund machen will...

Grillhofer. Er will aber net!

Rosl. Ah freilich! Er wird schon wolln.

Grillhofer (schreit). Er will aber net, ich weiß's!

Rosl (erschrocken). No ja, nachher is's was anders.

Grillhofer. Weißt, Rosl, du mußt's nit so aufnehmen, wonn ich dichanschrei! Es is nit so bös gemeint. Aber weißt, wonn man in Erkenntnusder Sündhaftigkeit schon so weit kämma is, daß man sich frei in allesschicket, wenn ein'm glei in Gottesnam der Teufel holet, so laßt man sichselbn Zustand der Gnad von neamad mehr gern abreden.

Rosl. No jo, freilich, freilich, wohl, wohl, Bauer, wann's a so is, sobleib holt in dein Zustand.

Anzengruber: Der Gwissenswurm, I. Akt, 3. Szene

Dritte Szene

...

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