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Titelbild

Einheimische FischeDie Süßwasserfische unsrer HeimatVonDr. Kurt Floericke

Mit zahlreichen Abbildungen nach Originalaufnahmen u. Zeichnungen vonDr. E. Bade, Oberlehrer W. Koehler, R. Oeffinger u. a. und einemUmschlagbild von R. Oeffinger

Dekoration

Stuttgart

Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde

Geschäftsstelle: Franckh'sche Verlagshandlung

Copyright 1913 by
Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart

Stuttgarter Setzmaschinen-Druckerei Holzinger & Co.

Dekoration

Einheimische Fische

»Ach, wüßtest du, wie's Fischlein ist

So wohlig auf dem Grund,

Du stiegst herunter wie du bist

Und würdest erst gesund!«

Ob Altmeister Goethe, der ja bekanntlich auch einen recht tiefenEinblick in das weite Reich der Natur getan hat, recht hat, wenn er ineinem seiner formvollendetsten Gedichte, in dem fast italienischenWohlklang atmenden »Fischer«, von dem Wohligsein der Fische spricht undden Menschen sie darum beneiden läßt? Der Naturforscher wird entschiedenantworten, daß hier die Phantasie mit dem Dichter durchgegangen sei. DieNatur ist ja durchaus nicht die allgütige und allsorgende Mutter, alsdie eine sentimentale Weltauffassung sie hinzustellen beliebt, sondernvielmehr eine recht rauhe Erzieherin, die eine gar strenge undnachsichtslose, oft geradezu zu raffinierter Grausamkeit gesteigerteAuslese unter ihren »Kindern« hält, der das Schicksal des Individuumsgleichgültig ist, wenn sich nur Aussicht bietet, den Bestand der Art zuerhalten. Und wenn aus diesen Gründen schon auf dem Festlande einrücksichtsloser Kampf aller gegen alle tobt, so herrscht ein solcher intausendfach vergrößerter und verbitterter Form im scheinbar sofriedlichen Wasser, und besonders unter dessen höchst entwickeltenBewohnern, den Fischen, unter denen ja ausschließliche Pflanzenfressereine Seltenheit sind, während grimmige Räuber in Unzahl das feuchteElement bevölkern. Das ganze Dasein der »wohligen« Fische ist ein fastununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, allesdreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht fürmehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt allesandere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen-und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weitenWanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Artihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und[6] Hypnotisierendes ansich haben. Da also der Kampf ums Dasein in den Gewässern nochunerbittlicher tobt als auf dem Festlande, wird es ohne weiteresbegreiflich erscheinen, wenn die einzelnen Arten ihm nach dieser oderjener Richtung h

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