Anmerkungen zur Transkription

Im Original gesperrter Text ist so ausgezeichnet.

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Erziehung zur Mannhaftigkeit


Ludwig Gurlitt

Erziehung zur
Mannhaftigkeit

Berlin W. 50
Concordia Deutsche Verlags-Anstalt, Hermann Ehbock
1906.


Alle Rechte vorbehalten


MEINEN LIEBEN SÖHNEN

Erwin, Helmut, Winfried

gewidmet,

auf daß sie

aufrechte deutsche Männer werden.


VII

Vorwort.

»Erziehung zur Mannhaftigkeit«, keine psychologisch-theoretischeAbhandlung und kein Lehrbuch in paragraphos wohl eingeteilt.Lehren kann man nur, was man selbst weiß, kann, hat und beherrscht.Mannhaftigkeit sollten unsere Erzieher sich erst erwerben.Daß das als wünschenswert, ja notwendig, als möglichund allgemein verbindlich erkannt werde, deshalb diese Schrift!Daß sie mangelhaft disponiert, nicht frei von Wiederholungen istund noch manche andere Kunstfehler hat, das weiß niemand besserals ich: Aber all das schadet nichts, wenn sie nur wirkt, was siewirken soll: ein Selbstbesinnen, ein Erwachen, ein Sichaufraffen,einen Willen zur Tat aller derer, die Volkserzieher imweitesten Sinne sind.

Ich bemerke ausdrücklich, daß ich diese Schrift in den Bergengeschrieben habe, deshalb fast nur auf meinen eigenen Kopf, nichtauf eine starke Bücherei angewiesen war. Wo ich aber nur immerkonnte, zwang mich doch meine verwünschte Ehrlichkeit, die Gewährsleute(Männer darf man nicht mehr sagen, da auch Frauenmitarbeiten) selbst sprechend einzuführen. Ich muß mir dieseTugend nun aber doch endlich abgewöhnen. Sie zerstört mir jedesmalden einheitlichen Stil meiner Arbeiten. Es werden gewiß allerleisachliche Fehler, falsche Zitate u. dgl. zu finden sein. Ich bittediese zu entschuldigen, sich darob nicht allzusehr zu entsetzen. Woman mir Fehler derart nachweist, werde ich sie ausmerzen, falls einezweite Auflage gebraucht wird.

Ton und Form werden manchen Lesern mißfallen; man wirdbesonders in Fachkreisen oft den »sittlichen Ernst« vermissen. Zwarkennt und schätzt jeder Philologe das Wort von Horaz, daß man dieWahrheit auch lachend sagen dürfe, aber das besteht, wie so vieles,nur im gelehrten Wissen; das darf man beileibe heute nicht wahrmachen wollen!

Plato und Cicero liebten auch den Dialog. Man findet ihn dortanmutig und liebenswürdig, selbst wenn er zur Behandlung wissenschaftlicher,auch philosophisch-ethischer Stoffe verwendet wird; wennich dieselbe Form hier zuweilen einflechte, nicht aus Vorsatz undVIIIgelehrter Nachahmung, sondern – ita supercilium salit – weil michder Teufel zwickte, so möge man sich getrost darüber entrüsten.

Ich gebe mich bewußt und mit kühner Ablehnung herkömmlicherSchulmeisternüchternheit genau so, wie ich nun einmal bin. Weshalbsich verleugnen? Zudem gibt es viele verwandt gestim

...

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