VON
MAX BAUER
LEIPZIG 1902
HERMANN SEEMANN NACHFOLGER
Alle Rechte vom Verleger vorbehalten!
Einen kurzen, nur die behandelten Themenerschöpfenden Abriss des Geschlechtslebensder deutschen Vorzeit zu geben, ist derZweck der vorliegenden Arbeit, die keinLehrbuch, sondern hauptsächlich eine aufwissenschaftlicher Grundlage fussende Abhandlungüber eine Materie sein will, deralle für jung und alt geschriebenen Kulturgeschichtenängstlich aus dem Wege gehen.
Für den ernsten Laien ist mein Werkchenbestimmt, für den gebildeten Mannund die reife, denkende Frau, denen es »einherrliches Ergötzen, sich in den Geist derZeiten zu versetzen«, auch dann, wenn dieserGeist düstere Bilder zeitigt, auf die unserevielgeschmähte Gegenwart mit Schaudernzurückblickt.
Manch kerniges Wort ist in den nachfolgendenBlättern gesprochen, doch nur,wenn es der Stoff erforderte. Gar mancherwird sich darob entsetzen und entrüsten,aber: »Niemand lügt so viel, als der Entrüstete,«sagt Friedrich Nietzsche – undich glaube, er hat recht!
Friedenau, September 1902.
Max Bauer.
Seite | |
Das frühe Mittelalter | 1 |
Das Leben auf dem Dorfe | 51 |
Die Klöster | 74 |
Beilager und Ehe | 89 |
Die feile Liebe | 133 |
Das Badewesen | 215 |
Tanz und Spiel | 265 |
Das Schönheitsideal | 304 |
Die Kleidung | 318 |
Liebeszauber und Zauberliebe | 339 |
An einer dem Urwalde abgerungenenStelle, die ein Bächlein durchrieselt, dessenUfer Blumen schmücken und