trenarzh-CNnlitjarufade

SECHS JAHRE IN SURINAM

ODER

BILDER AUS DEM MILITÄRISCHEN LEBEN
DIESER COLONIE,


UND

SKIZZEN ZUR KENNTNISS SEINER SOCIALEN UND
NATURWISSENSCHAFTLICHEN VERHÄLTNISSE


VON

A. KAPPLER,
früher in holländischen Militärdiensten.


STUTTGART.
E. SCHWEIZERBART'SCHE VERLAGSHANDLUNG UND DRUCKEREI.
1854.

MEINEM VEREHRTEN COMMANDANTEN,
DEM PENSIONIRTEN MAJOR
Herrn C. B. KRAYENHOFF VAN WICKERA
IN PARAMARIBO,
GEWIDMET.

VORWORT.

Das Interesse, welches in neuester Zeit das holländischeund französische Guyana bei Manchem erregt, die verschiedenenMeinungen, welche über Sklaverei herrschen und dasschlechte Prädicat hinsichtlich des Gesundheits-Zustandes beiderColonien ermuthigten mich, die Erfahrungen und Erlebnissewährend eines sechsjährigen Aufenthaltes in Surinam auf diesemWege mitzutheilen.

Diese gehören zwar nicht der jüngsten Zeit an; denn obwohlich Surinam seit siebenzehn Jahren bewohne, so habe ichdoch den militärischen Stand schon seit eilf Jahren verlassen,und meine jetzigen Verhältnisse, obwohl manches Unterhaltendedarbietend, können keine weiteren Bemerkungen über die Naturund lokalen Beziehungen, welche dieselben geblieben sind,gestatten.

Es gibt manche Reisebeschreibungen über Surinam, aberkeiner der Schriftsteller, Stedman etwa ausgenommen, hatsich in Lagen befunden, wie ich, hat die Hitze der Tropen undihre Regengüsse wie ich gefühlt, von Mosquittos geplagt, langeNächte durchgewacht oder am bescheidenen Soldatentische mitgegessen,daher bei dem reizenden Bilde, das die Natur zwischenden Wendekreisen liefert, die Schattenseite übersehen, oderwenigstens nicht aus Erfahrung beschrieben. Trotz den Berichtender Reisenden, die der Wahrheit gemäss sich über dieseColonien günstig äusserten, blieben Surinam und Cayenne verrufene Länder. Man glaubte, dass die heisse Luft in denSümpfen Guyana's nur Mosquittos und Reptilien ausbrüte, undEpidemien und Fieber ununterbrochen aufeinander folgen, undder Ruf der Sklaverei, unter der die armen Schwarzen seufzten,wirkte noch unheimlicher auf die Phantasie, die so häufig dasWahre und Wahrscheinliche verwirft, um sich am Mährchenhaftenund Unglaublichen anzuklammern. Dazu kamen noch manchmaldie übertriebenen Berichte von katholischen und protestantischenMissionären, die im Interesse ihrer Congregationen die Zuständeschilderten, oder ihre Leistungen ausschmückten, um frommeSeelen zum Abscheu und zu Beiträgen zu bewegen; kurz manschauderte vor beiden Colonien, nur Erbschafts-Candidatenschlossen sie in ihr Gebet ein.

Ich habe beim Niederschreiben dieser Blätter mich blosmeiner und nicht anderer Erfahrungen bedient, sie sind abergenau und wahr und ich glaube den Zweck, durch diese Skizzenzur Kenntniss der socialen und naturwissenschaftlichen VerhältnisseSurinam's beizutragen, damit zu erreichen.

Stuttgart, im Juni 1853.

A. Kappler.

Erster Abschnitt.
Ursachen der Abreise. Anwerbung in Amsterdam. Ankunft und Aufenthaltin Harderwyk. Einschiffung in Hellevoetsluis. Lebensweisean Bord. Strafexecution. Abreise. Beschäftigungen während derUeberfahrt. Seepolypen. Anblick des Landes. Einfahrt in denSurinam. Ausschiffung und Aufenthalt auf Forteress Amsterdam.
...

BU KİTABI OKUMAK İÇİN ÜYE OLUN VEYA GİRİŞ YAPIN!


Sitemize Üyelik ÜCRETSİZDİR!